
Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Kupfer
Fachingenieur der Medizin
Prof. Dr. Jürgen Kupfer wurde 1938 in Dramburg, Pommern, geboren. Nach Abschluss eines Studiums der Elektrotechnik an der TU Dresden (1963), Fachrichtung Starkstromanlagen, ergänzte er im Auftrag der Hauptsicherheitsinspektion der Energieversorgung der DDR seine universitäre Ausbildung am Deutschen Zentralinstitut für Arbeitsmedizin, Institut für Angewandte Physiologie (Direktor OMR Prof. Dr. med. habil. Adolf Henning FRUCHT), Berlin-Lichtenberg, um sich besonders der Klärung und Abwendung von Gefahren durch elektrischen Strom zu widmen. Spezielle Fragen der Elektropathologie vertiefte er durch Besuch ausgewählter Lehrveranstaltungen und Seminare (Anatomie, Physiologie, Pathologie) an der Humboldt Universität zu Berlin sowie im Rahmen einer Hospitation bei Prof. FLECKENSTEIN/Prof. ANTONI in Freiburg/Breisgau.
Sein berufliches Wirken galt folgenden Schwerpunkten:
- Elektrounfall: Wirkung elektrischer Ströme auf Herz und andere Organe (externe Dissertation und Habilitation an der TU Dresden; begleitende Untersuchung von Elektrounfällen; Erste Hilfe-Maßnahmen einschließlich Ausbildung).
- Arbeiten unter Spannung 110 – 380 kV (im Kollektiv Auszeichnung mit dem Nationalpreis für Wissenschaft und Technik der DDR).
- Biologische Wirkung und gesundheitliche Bewertung elektrischer/elektromagnetischer Felder/Wellen (Messtechnik, Bewertung, Schutzmaßnahmen sowie Mitarbeit an entsprechenden Kriteriendokumenten der WHO).
- Arbeitsmedizinische Forschung, insbesondere Grenzwerte für physikalische und chemische Arbeitsumweltfaktoren und deren Angleichung im Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW).
- Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR: Weiterbildung zum Fachingenieur der Medizin; Lehrstuhlinhaber „Technische Arbeitshygiene“.
- Gemeinsam mit Arbeitsgruppen im Auftrag des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften, HVBG: Sichtung und Archivierung von Arbeits- und Gesundheitsdaten aus Betrieben und Betriebspolikliniken der DDR. Aufbau des zugehörigen, 30 Jahre geltenden Datenkatasters, sowie Erarbeitung von Umrechnungsfaktoren zur Bewertung der nach 1989 gültigen Bestimmungen der Bundesrepublik.
- Einbeziehung ergonomischer Daten in die rechnergestützte Messtechnik zur Bewertung der Arbeitsschwere (HVBG/BIA: Messsystem CUELA-HTR).
- Schwerpunkte internationale Aktivitäten: Arbeitsschutz, Arbeitshygiene (RGW, WHO, UdSSR, EU-Projekte in der Türkei und Aserbaidschan).